Kommunikation: Die Terminabsage

Wir hatten ja vor kurzem berichtet, wie fehlgeschlagene Anfragen positiv beantwortet werden können. Daraus haben wir gelernt welche Bedeutung die HTTP-Statuscode im Header für die Suchmaschinenpessimierung haben. Heute werden wir darlegen, warum wir bei einer konsequenten SEP schon die kleinen, unscheinbaren Anfragen vermeiden müssen.

Betrachten wir einfach mal den folgenden E-Mailverkehr. Ein Mitarbeiter (unseren LeserInnen als Person M bekannt) wollte nur einen Termin verschieben:

Mitarbeiter:
ich würde unseren Termin gerne nochmal eine Woche schieben. Ich habe zwar heute Zeit und komme auch gut voran aber …
[weitere Zeilen mit "will nicht huddeln", unerwartet 4000 Zeilen Quellcode Änderungen ...]
Wenn Sie den Termin jetzt ganz fest eingeplant haben, können Sie natürlich gerne kommen, aber nichts neues sehen. Höchstens in den Quelltexten ;)
Bitte geben Sie mir kurz Bescheid.

Kunde:
4000 Zeilen? Das ist doch in einer halben Stunde gemacht, oder nicht?
:D
[weitere Zeilen, wer in der Vorstands-Etage schon dringend auf Fertigstellung wartet]
Dann lassen wir den heutigen Termin fallen und ich warte Ihren Vorschlag zu einem Alternativtermin ab.

Mitarbeiter:
“halbe Stunde” stimmt, das Problem sind nur meine massereichen Finger, die immer bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit so träge werden und dass, obwohl ich die Theorie aufgestellt habe, dass (gemäß Heisenbergs Unschärfe-Relation und Einsteins Relativitätstheorie) die Lichtgeschwindigkeit sehr wohl überschritten werden kann, diese Überschreitung aber nicht gemessen werden kann, ohne das Ergebnis zu beeinflussen.
“Der Quanten-Computer ist greifbar nahe” (wird doch von Ihnen auch erwartet, oder?)
Ähh, ok sry. Als Termin schlage ich dann den nächsten Do. vor, 14:00 Uhr wie gehabt. Dann haben wir auf jeden Fall sicht- und diskutierbare Ergebnisse.

Kunde:
das “Problem” der massereichen Finger lässt sich zumindest in einem theoretischen Denkmodell widerlegen.
Stellen Sie sich ein Auto vor, dass mit 100 km/h fährt. In dem Auto ist eine Stubenfliege, die mit ca. 50 km/h (Durchschnittsgeschwindigkeit einer Stubenfliege!) vom hinteren Teil des Fahrgastinnenraumes nach vorne fliegt.
Da sie nicht dem äußeren Luftwiderstand ausgesetzt ist wie das Auto, benötigt sie die gleiche Menge Energie wie auch für einen “normalen” Flug außerhalb des Autos. Sie fliegt relativ zum Untergrund jedoch nicht mit 50 km/h sondern mit 150 km/h, da sie auch die Geschwindigkeit des Autos “nutzt”. Setzt man dieses Gedankenmodell um auf mehrere Körper, die ineinander geschachtelt sind und jeweils zu dem sie umschließenden Körper beschleunigen, so ist eine Widerstandsreduzierte Beschleunigung möglich, was theoretisch die Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit ermöglichen würde.
Geht man dann noch zusätzlich davon aus, dass diese Körper in einem Gravitationsfeld wie z. B. auf der Erde in Richtung Erde fallen, so kommt dann noch die Fallgeschwindigkeit hinzu. Also rein theoretisch ist die Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit kein Thema. Ich habs schon getestet – wenn ich mehrere Biere in mich reinkippe (mehrere ineinander geschachtelte Körper) und mich ins Bett fallen lasse (Fallgeschwindigkeit) bin ich schneller als das Licht eingeschlafen!
Damit wäre die Theorie glaube ich belastbar nachgewiesen – Stockholm, ich komme!!!
Übrigens gibt es Quanten-Computer – jedesmal wenn ich vor lauter Frust in das Teil trete!  ;)
Ah, ja, der Termin – ist o.k.!  ;)

Mitarbeiter:
ich sehe keine Unstimmigkeiten in Ihrer Theorie. Außer vielleicht die Hyperkompensation, die sich aufgrund der Bewegung mit Über-Lichtgeschwindigkeit allerdings schon in der Zukunft befindet. Heißt, wenn ein Körper (Sie oder ich) gefüllt mit Bier”körpern” ins Bett fällt und dann schneller als dass Licht einschläft, so holt ihn eine in Proportion zu der Masse der eingefüllten Körper stehende Trägheit am folgenden Morgen ein.
=> Bewegung mit Überlichtgeschwindikeit ist möglich, wird aber in der Zukunft kompensiert.
q.e.d.

Kunde:
Aha – Sie wollen bestimmt mit nach Stockholm, oder? ;)

So jetzt sehe ich schon ihren verwirrten Blick – sie Fragen sich was das ganze mit unserem Projekt SEP zu tun hat?! Sie haben recht, eigentlich nichts! Aber es war einfach eine nette Geschichte die ich irgendwie unterbringen wollte ;-)

Nun denn, eine kleine Moral gibt es schon: Wir haben gesehen wie eine kleine Termin-Anfrage am ende zu einer Nobelpreis Verdächtigen Theorie führt. Das gleiche kann uns mit den Suchmaschinen passieren, mit aller Kraft verstecken wir uns vor ihnen. So vermeiden wir Aussagekräftige Keywords und wo wir Keywords nicht vermeiden können, betreiben wir Keyword-Spamming. Aber wenn wir nicht jedes einzelne Wort genaustens Kontrollieren – Schwupps ist es passiert – wir werden erfasst und Katalogiesiert – wir werden gesucht und gefunden! :(

So schnell kann das über Monate hart erarbeitete Negativ-Ranking hinüber sein!

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